Header
13.07.2016

Veranstaltungshinweis: Demo in Konstanz 20.07.16 gegen Pränataltest gegen Kinder mit Down-Syndrom

Am 20.07.16 veranstaltet der CDL-Regionalverband Baden-Württemberg in Konstanz eine Kundgebung gegen den Pränataltest gegen Kinder mit Down-Syndrom. Nachfolgend die Einladung.

Liebe Freunde und Mitglieder,

wir werden am Mittwoch, dem 20. Juli 2016, ab 15.30 Uhr vor dem Firmengebäude der Fa. LifeCodexx, Line-Eid-Straße 3 in Konstanz, zum fünften Mal eine friedliche Kundgebung abhalten. Beachten Sie bitte den geänderten Kundgebungsort.

Wir laden Sie herzlich ein, mit uns dieses Protest-Signal zu setzen!

Die Firma LifeCodexx bietet Frauen einen Bluttest an, der schon ab der 9. Schwangerschaftswoche anhand einer Blutprobe der Schwangeren feststellen kann, ob ihr Kind das Down-Syndrom oder andere Trisomien hat. Mehr als 95 % der so entdeckten betroffenen Kinder werden abgetrieben. Der einzige Zweck des Tests ist es also, Kinder schon vor der Geburt zu selektieren und zu verhindern, dass Kinder mit Down-Syndrom oder anderen Trisomien überhaupt geboren werden.

Kinder mit Down-Syndrom sind nicht krank. Sie haben eine Chromosomenveränderung, die sie anders macht. Von ihren Familien werden Kinder mit Down-Syndrom in der Regel als große Bereicherung empfunden und besonders geliebt. Sie haben Eigenschaften und Möglichkeiten, die andere Menschen nicht haben. Der Entschluss, ein Baby mit Down-Syndrom abzutreiben, erfolgt vor dem Hintergrund einer Beurteilung des Wertes seines Lebens. Dazu kommt, dass diese Beurteilung zumeist von unzutreffenden Vorurteilen über Menschen mit Down-Syndrom geprägt ist.

Wir dürfen keinen Frieden damit schließen, dass mitten in unserer Gesellschaft Embryonen-Selektion und Eugenik zunehmend alltäglich werden, völlig unkontrolliert, von den Gesetzen zugelassen und immer häufiger direkt finanziert durch die Krankenkassen. Toleranz und Vermeidung von Diskriminierung ist ein großes Thema in unserer Zeit. Wir dürfen nicht zulassen, dass bestimmten Gruppen das Recht auf Leben vollständig genommen wird, nachdem sie in einer Art Rasterfahndung aufgespürt und anschließend durch Abtreibung an ihrer Geburt gehindert werden.

Das in unserer freiheitlichen Gesellschaft zugelassene Unrecht ist nicht weniger schlimm als das in einer Diktatur staatlich verordnete Unrecht, denn das Ergebnis, in diesem Fall die Vernichtung potentiell behinderter Menschen, ist das gleiche. Die besondere Perfidie des “nur“ zugelassenen Unrechts besteht darin, dass sich Widerstand dagegen viel schwerer bildet. An die Stelle des Rechts tritt diskret das Recht des Stärkeren.

Kommen Sie deshalb unbedingt zu unserer friedlichen Kundgebung mit Rednern wie Prof. Dr. Holm Schneider und Conny Albert, eine junge Frau mit Down-Syndrom, und zeigen Sie, dass Sie diese lebensvernichtende Diskriminierung einer ganzen Menschengruppe nicht ohne Protest hinnehmen. Wir müssen das Menschenrecht auf Leben verteidigen, gerade für die Ungeborenen, die sonst ohne Schutz sind. Wir müssen Politik und Gesellschaft mobilisieren, um Eugenik gegen Menschen mit Behinderungen zu verbieten. Kommen Sie zu dieser Kundgebung, lassen Sie sich von uns vor Ort informieren! Wir dürfen zu Unrecht nicht schweigen! Stärken Sie den Eltern den Rücken, die ihr Kind annehmen, ob mit oder ohne Behinderung. Alle Menschen mit Down-Syndrom und ihre Angehörigen sind besonders willkommen. Ihr authentischer Protest findet in besonderer Weise Gehör.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Josef Dichgans
(CDL-Landesvorsitzender Baden Württemberg)