25.02.2015
PM Hubert Hüppe MdB: Drei-Eltern-Babys ein ethisch fragwürdiges Humanexperiment
Zur heutigen Abstimmung des britischen Oberhauses über sogenannte Drei-Eltern-Babys erklärt der CDU-Gesundheitspolitiker und Berichterstatter für medizinische Ethik Hubert Hüppe MdB:
Bei der heute in London zur Debatte stehenden Methode "mitochondrial transfer" handelt es sich um einen Keimbahneingriff, der über alle Folgegenerationen weiter vererbt wird.
"Mitochondrial transfer" ist kein wissenschaftlich als sicher erwiesenes Verfahren, sondern ein irreversibles Humanexperiment mit unbekanntem Ausgang.
Man sollte Betroffenen gegenüber ivf ehrlicherweise als eine Methode bezeichnen, die keine Garantie auf ein eigenes Kind bieten kann, sondern nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zur Geburt eines lebenden Kindes führt: auf etwa acht begonnene Behandlungszyklen kommt eine Lebendgeburt.
Man sollte in der Debatte nicht so tun, als ob "Kinderwunsch" oder "dringender Kinderwunsch" jede Technik ethisch legitimiert. Es gibt keinen absoluten Anspruch auf ein Kind auf jedem technologisch machbaren Weg.
Ergänzende Informationen:
Drei-Eltern-Babys in Großbritannien: Das Oberhaus sagt Ja
Im Sommer 2016 dürfen die ersten britischen Drei-Eltern-Babys auf die Welt kommen. Das Oberhaus hat den Weg für die umstrittene Befruchtungsmethode frei gemacht.
Von Björn Finke, London
SUEDDEUTSCHE.DE 25.02.15