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16.11.2023

Neueste Zahlen: Suizide in 2022 um fast 10 Prozent gestiegen

Die Zahl der Suizide in Deutschland ist zwischen 2021 und 2022 um knapp 10 Prozent gestiegen. Mit 10.119 Suiziden im Jahr 2022 gegenüber 9.215 Menschen, die sich 2021 das Leben nahmen, liegt die Zahl der durch Suizid Verstorbenen erstmals seit 2015 wieder über 10.000.

Dies teilte das Nationale Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) am 15.11.23 in einer Presseaussendung unter Berufung auf das Statistische Bundesamt mit. Nach wie vor dominieren demnach mit drei Viertel aller Fälle die Suizide von Männern. Die Sterbeziffer stieg von 11,1 auf 12,1 pro 100.000 Einwohner

Auch wenn über die genauen Ursachen des Anstiegs noch keine Auskunft gegeben werden könne, sieht das NaSPro dringenden Handlungsbedarf vor der Verabschiedung des Bundeshaushalts.

Der Bundestag hat im Juli 2023 nahezu einstimmig einen Antrag (Drucksache 20/7630) zur Förderung der Suizidprävention angenommen. Besonders die Umsetzung von zwei Forderungen ist wichtig: die bessere Unterstützung von bestehenden Hilfen bei suizidalen Krisen sowie die Einrichtung einer bundesweiten Telefonnummer für Hilfesuchende.
“Wann, wenn nicht jetzt, ist es Zeit, für die Suizidprävention tätig zu werden?” fordert Prof. Dr. Reinhard Linder von der geschäftsführenden Leitung des NaSPro. Die Notwendigkeit dieser Förderung wurde erst kürzlich auf einem Pressegespräch des NaSPro erläutert. Hilfreich wäre zukünftig auch die Einrichtung eines Bundesförderprogramms Suizidprävention.

Kasseler Aufruf

Die Forderung von 20 Millionen für die Suizidprävention sowie die nach einem bundeseinheitlichen Hilfetelefon werden von Fachleuten im "Kasseler Aufruf" unterstützt. Mehr als zweihundert Personen und Institutionen haben sich diesem Aufruf bereits angeschlossen.

Weitere Informationen:

CDL-Meldung 24.10.23: Verbände fordern 20 Millionen Euro für Suizidprävention