Header
08.09.2023

CDL zum Welttag der Suizidprävention am 10. September: Prävention darf nicht am Geld scheitern

Zum Welttag der Suizidprävention am 10. September 2023 fordert Susanne Wenzel, Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben e. V. (CDL), stärkere Anstrengungen beim Ausbau der Suizidprävention:

„Im Juli hat der Bundestag mit großer Mehrheit den fraktionsübergreifenden Antrag zur Suizidprävention verabschiedet, in dem die Abgeordneten eine Nationale Suizidpräventionsstrategie sowie ein Suizidpräventionsgesetz gefordert haben. Das Motto des diesjährigen Welttages der Suizidprävention lautet: „Aktiv werden und Hoffnung schaffen“. Die Politik sollte sich diesen Satz zur Maxime machen und weitreichende finanzielle Mittel für den vom deutschen Bundestag geforderten Nationalen Aktionsplan zur Suizidprävention bereitstellen.

Im Antrag wurden viele Punkte berücksichtigt, die bereits von den Fachgesellschaften gefordert wurden, wie etwa eine rund um die Uhr erreichbare Notfalltelefonnummer oder auch ein besserer Ausbau bereits bestehender Angebote zur Krisenintervention. Der Bundesgesundheitsminister sollte dringend die Fachgesellschaften in die Ausgestaltung des Gesetzes und auch der Nationalen Strategie einbinden.

Neben Hilfen der psychischen Intervention ist auch der weitere Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung notwendig sowie umfassende Kampagnen zur Information über diese Angebote. Umfragen zeigen zum Beispiel immer wieder, dass die Bevölkerung kaum über Möglichkeiten wie Symptomkontrolle bei schweren Krankheiten informiert ist. Viele Menschen sind auch nach wie vor der Ansicht, Palliativ- und Hospizangebote sind ausschließlich für an Krebs erkrankte Menschen vorgesehen oder wissen nicht um das Angebot ambulanter Versorgung in diesem Bereich, mit dem das Verbleiben im eigenen Heim auch bei schwerer Erkrankung durchaus möglich ist.

Sämtliche Angebote, die helfen, einen Suizid zu verhindern, müssen niedrigschwellig zugänglich sein. Das gilt sowohl für Interventions- und Hilfsmöglichkeiten bei psychischen Krisen als auch in medizinischen Notsituationen.

Der Bundestag hat keine rechtliche Einschränkung für eine ausnahmslos abzulehnende Suizidbeihilfe beschlossen. Dies heißt im Umkehrschluss, dass Anbietern von Sterbehilfe derzeit kaum Grenzen gesetzt sind. Es wäre ein fataler Irrtum, dies aus dem Blick zu verlieren. Umso wichtiger ist die Prävention. Diese darf nicht an finanziellen Einschränkungen leiden, die aber leider zu befürchten sind angesichts der Tatsache, dass im Haushalt nur rund 800.000 Euro für einen nationalen Präventionsplan vorgesehen sind, die offenbar auch schon weitestgehend verplant sind. Der Forderung des Leiters des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro), Reinhard Lindner, nach deutlicher Aufstockung der Mittel schließt sich die CDL an.

Es sollte jede Anstrengung unternommen werden, einer gefühlten Ausweglosigkeit und dem daraus resultierenden Wunsch nach Suizid Hilfen zum Leben entgegen zu setzen und so wirklich „aktiv zu werden und Hoffnung zu schaffen“.

Die CDL unterstützt die Kampagne des Welttages der Suizidprävention „Light a Candle“ und ruft dazu auf, am kommenden Sonntag, um 20 Uhr eine Kerze ins Fenster zu stellen, um die Suizidprävention zu unterstützen und der Menschen, die durch Suizid verstorben sind und auch ihrer Hinterbliebenen zu gedenken.“

Weitere Informationen:

Welttag der Suizidprävention – Deutschland